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DEMOKRATISIERUNG DER ENERGIEGEWINNUNG

Die Energiewende bedeutet eine umfassende Veränderung der Energiepolitik: einen Wechsel von einer nachfrageorientierten zu einer angebotsorientierten Energiepolitik und einen Übergang von zentralistischer zu dezentraler Energieerzeugung (z. B. der gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung (Kraft-Wärme-Kopplung) in sehr kleinen Blockheizkraftwerken bis hin zu größeren Heizkraftwerken). Es soll von Überproduktion und überflüssigem Energiekonsum zu Energiesparmaßnahmen und höherer Effizienz kommen.

Die Energiewende kann im weiteren Sinn auch die Demokratisierung der Energiegewinnung bedeuten. Während in der traditionellen Energiewirtschaft wenige Großkonzerne mit zentralen Großkraftwerken den Markt beherrschen, können Kraftwerke für erneuerbare Energien dezentral betrieben werden. Mit Beteiligungsmodellen wie Bürgerwindparks, Bürgersolarparks und Bürgerenergiegenossenschaften nehmen viele Bürger direkt an der Energieerzeugung teil. Photovoltaikanlagen können sogar von Einzelpersonen errichtet werden. Erneuerbare Energien spielen in der kommunalen Energiepolitik eine zunehmend große Rolle.

Eine klare Trennung in zentralistische Modelle und in dezentrale Netzstrukturen ist nicht möglich, da die Grenzen zwischen den Systemen fließend sind. Die Energiewende sollte zwar technisch zunächst über dezentrale Strukturen realisiert werden, die Umsetzung ist aber ein Bestandteil eines gesellschaftspolitischen Großprojekts.



Последнее изменение: Monday, 14 September 2020, 16:06