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DEMOKRATISIERUNG DER ENERGIEGEWINNUNG
Die Energiewende bedeutet eine umfassende Veränderung der Energiepolitik: einen Wechsel von einer nachfrageorientierten zu einer angebotsorientierten Energiepolitik und einen Übergang von zentralistischer zu dezentraler Energieerzeugung (z. B. der gekoppelten Strom- und Wärmeerzeugung (Kraft-Wärme-Kopplung) in sehr kleinen Blockheizkraftwerken bis hin zu größeren Heizkraftwerken). Es soll von Überproduktion und überflüssigem Energiekonsum zu Energiesparmaßnahmen und höherer Effizienz kommen.
Die
Energiewende kann im weiteren Sinn auch die Demokratisierung der
Energiegewinnung bedeuten. Während in der traditionellen
Energiewirtschaft wenige Großkonzerne mit zentralen Großkraftwerken
den Markt beherrschen, können Kraftwerke für erneuerbare Energien
dezentral betrieben werden. Mit Beteiligungsmodellen wie
Bürgerwindparks, Bürgersolarparks und Bürgerenergiegenossenschaften
nehmen viele Bürger direkt an der Energieerzeugung teil.
Photovoltaikanlagen können sogar von Einzelpersonen errichtet
werden. Erneuerbare Energien spielen in der kommunalen Energiepolitik
eine zunehmend große Rolle.
Eine klare Trennung in zentralistische Modelle und in dezentrale Netzstrukturen ist nicht möglich, da die Grenzen zwischen den Systemen fließend sind. Die Energiewende sollte zwar technisch zunächst über dezentrale Strukturen realisiert werden, die Umsetzung ist aber ein Bestandteil eines gesellschaftspolitischen Großprojekts.